Wie viel verdienen Rechtsanwälte?

Durchschnittsgehalt eines Anwalts

Durchschnittswerte für Anwaltsgehälter belaufen sich auf monatlich 6.369 Euro für Männer und 5 083 Euro für Frauen. Diese Werte, die aus einer Studie hervorgegangen sind, können jedoch nicht als Maßstab angesehen werden, da das Gehalt von Anwälten von zahlreichen Faktoren abhängt.

Gehalt eines Anwalts ist abhängig von Dauer und Art der Tätigkeit

Ausgebildeten Anwälten stehen viele Berufswege offen, die sie entweder in den öffentlichen Dienst, beispielsweise als Richter, oder aber auch in die freie Wirtschft führen. Der Arbeitsbereich in dem sie später tätig werden bestimmt ihr zukünftiges Gehalt.

Anwaltsgehälter im Öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst richtet sich das Gehalt eines Anwalts, beispielsweise als Richter bei einem Landsgericht, nach der Bundesbesoldungsordnung. So kann man demnach zwischen 3.500 und 4.500 Euro verdienen, abhängig von Alter und Aufgabengebiet. Hamburger Richter beispielsweise verdienen nach dem Bundesbesoldungsgesetz ein monatliches Grundgehalt von 3658 Euro, wenn sie das 35. Lebensjahr erreicht haben,. Divese Zuschläge noch nicht inbegriffen. Da es sich hierbei um einen Beamtenstatus handelt, können jene Anwälte, die im öffentlichen Dienst arbeiten, auf eine relativ sichere Karriere und oftmals auch auf eine gute Vereinbarung zwischen Beruf und Familie bauen.

Anwaltsgehälter in der freien Wirtschaft

Grundsätzlich liegen die Anwaltsgehälter in der freien Wirtschaft hingegen weitaus höher. Anwälte, die in größeren Unternehmen als spezielle Fachanwälte eingesetzt werden und die Interessen ihrer Unternehmen vertreten, können je nach Größe, Erfolg und Vertragsvereinbarungen von 3 500 bis zu 10 000 pro Monat Euro verdienen. Nach erfolgreichem Einstieg und einigen Jahren Berufserfahrung verdient ein fest angestellter Jurist in einem Versicherungsunternehemen beispielsweise durchschnittlich um die 58 000 Euro im Jahr. Übernimmt man eine Stelle in einem Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern und sogar Personalverantwortung steigt das Anwaltsgehalt auf durchschnittliche 77 000 Euro im Jahr an. Im Gegensatz zu einem Posten im öffentlichen Dienst muss man in der freien Wirtschaft als Jurist selbstverständlich mit mehr Mobilität und Flexibilität rechnen. Höchste Anwaltsgehälter finden sich in der IT-, Pharma- und Chemiebranche Anwälte, die in IT- und Software- Unternehmen mit über 500 Mitarbietern tätig sind und Personalverantwortung übernehmen, erhalten 167 000 Euro im Jahr. Auf Platz 2 folgt die Pharmaindustrie mit einem durchscnittlichen Anwaltsgehalt von 126 000 Euro jährlich und die Chemiebranche auf Platz 3, in denen tätige Anwälte um die 112 000 Euro im Jahr verdienen können. Anwaltsgehälter in Anwaltskanzleien Aber auch das Eintreten in eine Anwaltskanzlei kann mit einem hohen Gehalt einhergehen. Wer bereit ist, viel Zeit und Arbeit in die eigene Karriere in der Anwaltskanzlei zu investieren sowie mit Fachwissen, Können und Verhandlungsgeschick überzeugen kann, kann im Laufe der Zeit höhere Gehälter vereinbaren, die frei verhandelbar sind. Auch hier gilt: Je grösser die Kanzlei, d.h. je mehr Mitarbeiter, desto grösser ist auch tendenziell das Anwaltsgehalt. So erhält ein Rechtsanwalt in einer Kanzlei, die bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigt, durchschnittlich 36.852 Euro. Ein Anwalt, der in einer Kanzlei mit 21 bis 50 Mitarbietern beschäftigt wird, verdient hingegen circa 47 000 Euro und jener in einer Anwaltskanzlei mit 51 bis 100 Mitarbeitern 53 000. Studien ergaben auch, dass Anwaltsgehälter in Kanzlein mit 101 bis 500 Mitarbeitern 71 000 Euro für einen dort tätigen Anwalt einbringen, sowie, dass in Kanzleien mit über 500 Mitarbeitern das Anwaltsgehalt über 80 000 Euro im Jahr liegen kann. 25 Prozent aller Anwälte in diesen Unternehmen verdienen laut der Studie sogar 97 000 Euro pro Jahr. Wer sich jedoch dafür entscheidet, sich als selbstständiger Anwalt niederzulassen, muss mit den angestellten Anwälten der Anwaltskanzleien um Mandanten konkurrieren. Das Gehalt niedergelassener Anwälte richtet sich folglich nach der Anzahl ihrer Mandanten und der einzelnen Vergütung. Zudem muss man als selbstständiger Anwalt mit Mietkosten und sonstigen Kosten für die eigene Kanzlei rechnen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines solchen Einzelanwalts, das sich daraus ergibt, liegt bei 37 000 Euro im Jahr. Um die Kanzleikosten zu senken, arbeiten mittlerweile auch die meisten Anwälte in Deutschland in Sozietäten bis zu fünf Anwälten.

Anwaltsgehalt abhängig vom Erfolg beim Staatsexamina

Junge Juraabsolventen, die sich von dem zukünftigen Beruf als Rechtsanwalt immense Gehälter ausgemalt haben, werden nicht selten zu Begin ihrer Karriere enttäuscht. Jedes Jahr absolvieren ganze 10 000 Studenten ihre Juristenausbildung.

Doch nur diejeniegen die mit überdurchschnittlichen Ergebnissen ihrer Staatsexamina glänzen können, haben auch wirklich eine Chance auf einen der Top Jobs. Alle anderen müssen nicht nur mit anderen Juraabsolventen um Arbeitsstellen konkurrieren, sondern auch mit Absolventen anderer Studiengänge.